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Blogeintrag

Einfluss von IoT auf das Testen

Testen & Qualitätssicherung  OSTC 

Der Markt der zu testenden Software verändert sich immer mehr. IoT hält in fast allen Lebensbereichen Einzug und immer mehr Geräte kommunizieren nicht mehr nur mit dem Endanwender, sondern auch untereinander oder mit angeschlossenen Backend-Systemen.
Das bedeutet, dass nicht mehr nur Menschen, sondern immer mehr Geräte (und die darin eingebettete Software) miteinander interagieren. 
Die Frage, die hier gestellt wird ist, ob die Trends im Testen (hin zu mehr Automatisierung und konstruktiver Fehlervermeidung, Auslagerung spezieller Testthemen) auch diesen neuen Anforderungen gerecht werden oder dem IoT-Trend entgegensteht. 
Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, IoT verstäkt diesen Wandel. Hierzu einige Überlegungen:

 

1) Manuelles Testen vs. Testautomatisierung
Diese Entwicklung hin zur Testautomatisierung, die sich schon bei klassischen Softwaresystemen gezeigt hat, wird durch IoT verstärkt. Die Komplexität auf kommunikativer Ebene solcher Systeme kann nur durch eine vernünftige Automatisierung beherrscht werden. Dennoch sind in Einzelfällen auch manuelle Tests im IoT nötig. Teilweise auch, um übehaupt erst ein brauchbares Setup der Testumgebung herzustellen. Ein weiterer Aspekt sind Security-Tests, die zum Teil automatisiert aber auch manuell durchgeführt werden müssen.

2) Konstruktive Qualitätssicherung vs. analytischem Nachtesten
Der analytische Ansatz setzt oft zu spät an. Gerade bei IoT, wenn die Systemgrenze oft schwamming ist oder sich schneller ändert, ist vor allem ein konstruktiver Ansatz gefragt, da rein analytische Vorgehensweisen im Testen aufgrund der Komplexität nicht mehr ausreichend sind. Eine frühe Einbindung der Tester in Spezifikation, Architektur aber auch Codierung und Continous-Integration des Testobjekts inklusive regelmäßiger Regressionstests (auf verschieden gezogenen Systemgrenzen) ist im IoT also umso mehr notwendig.

3) Testumgebung
Die Herstellung aussagekräftiger Testumgebungen wird im IoT deutlich kostenintensiver. Beispiel: Wer eine neue App für die Steuerung von IoT-Geräten auf den Markt bringt, möchte diese ggfs. auf möglichst vielen Smartphones testen. Der Smartphonemarkt ist aber riesig. Hier ist Know-how gefragt, richtig zu kategorisieren und diese Kategorien dann auch kurzfristig bereitzustellen. Softwaretests, zumindest wenn sie analytisch sind, entwickeln sich in diesem Umfeld dann mehr zu System-/Produkttests. Das Testobjekt kann z.T. simuliert werden (was auch sehr kostenintensives Know-how benötigt, sofern es nicht schon fertige Simulatoren gibt) oder die Testobjekte müssen real bereitgestellt werden.
In diesen Fällen wird es ev. besser sein, dies an ein darauf spezialisiertes TestCenter auszulagern, welches das besser und kostengünstiger leisten kann.

Fachlicher Kontakt

Stephan Christmann Profilbild

Stephan Christmann

stephan.christmann@software-quality-lab.com

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