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Blogeintrag

Entscheiden schon Sie oder macht das noch Ihr Autopilot?

Management & Prozesse  Projekt- & Produktmanagement 

Wie Sie und Ihr Team mit Achtsamkeit eingefahrene, negative Reaktionsmuster durchbrechen und am Ende des Tages erfolgreicher und gelassener sind.

Kennen Sie das? Sie stehen unter Termindruck, müssen ständig erreichbar sein, arbeiten an immer neuen Projekten. Nebenbei verändert sich Ihr Team. Und als Draufgabe gibt es täglich neue Kundenwünsche, die von jetzt auf gleich umgesetzt werden sollen. Wie geht es Ihnen damit? Reagieren Sie gestresst? Mit Ärger und Wut? Kriegen die Kollegen diese Emotionen ab? Gratuliere, Sie sind nicht Sie selbst, sondern in negativen Reaktionsmustern gefangen. Die gute Nachricht: Da geht es uns allen so. Die bessere Nachricht: Es gibt einen Weg aus diesem Dilemma: Achtsamkeit.

Achtsamkeit bedeutet, mit ungeteilter Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Moment anzukommen, voll und ganz bei sich (und seinem Gegenüber) zu sein. Also gedanklich nicht der Vergangenheit nachzuhängen, aber auch nicht schon fünf Steps voraus in der Zukunft zu sein. Kennen Sie den Begriff Affengeist? Wie ein Affe von Baum zu Baum, so springen auch unsere Gedanken, kosten dort von einer Frucht, da von einer anderen, kommen nie zur Ruhe. Jetzt fragen Sie sich zu Recht, wie soll das gehen, den Affen zu bändigen und was genau soll mir das bringen?

Achtsamkeit Timeline

Was Achtsamkeit ist und was es Ihnen bringt

Im Business Kontext bedeutet Achtsamkeit, klar, fokussiert und ohne innerer Ablenkung bei der aktuellen Tätigkeit, im Gespräch mit einem Kollegen oder im Team zu sein. Ihr gesamtes kreatives Potenzial fließt ungeteilt in den Arbeitsschritt, der gerade ansteht. Gibt es eine Herausforderung, können Sie darauf hinschauen, ohne sie zu bewerten und dann eine bewusste Handlung setzen. Achtsamkeit ist übrigens eine wissenschaftlich belegte, bedeutende Führungskompetenz. Mit dem Thema haben sich bereits eine Menge Forscher auseinandergesetzt und Studien dazu verfasst, etwa am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an der Harvard University.

Was dort herausgefunden wurde?

  • Stress wird reduziert – der Cortisolspiegel im Blut sinkt dramatisch
  • Sie entwickeln mehr Kontrolle über die eigenen Impulse und Emotionen – gehen nicht gleich an die Decke, halten Frust besser aus und können sich in andere Menschen hineinversetzen
  • Es entsteht mehr Gelassenheit - aber nicht „Wurschtigkeit“
  • Achtsamkeit führt zu einer grundlegend freundlichen Haltung sich selbst und anderen gegenüber – Teamkonflikte werden weniger
  • Achtsamkeit stärkt kreatives Denken und Innovationsfähigkeit
  • Die kognitiven Funktionen werden verbessert (Konzentration, Gedächtnis und Lernfähigkeit)

„Sie kommen in einen Zustand, in dem Sie eine Wahl haben!“

Dank Achtsamkeit werden Sie beobachten, dass die Qualität jedes Gesprächs steigt, auch die von Teamgesprächen. Meetings werden effektiver. Und Sie werden die Erfahrung machen, auch mit unerfreulichen Situationen oder Frustrationen besser umgehen zu können, was dann wiederum in alle Richtungen wirkt und das jeweilige (Projekt-)Umfeld positiv beeinflusst. Beginnenden Stress können Sie bewusster wahrnehmen und transformieren. Damit steigt auch Ihr Wohlbefinden. Die bewusste Kontrolle über Ihre eigenen Impulse wiederum bewahrt Sie vor unüberlegten Reaktionen, inklusive möglicher fataler Folgen. Und schließlich wird durch die zunehmende innere Ruhe der Blick auf das Wesentliche geschärft. Oder um mit Peter Bostelmanns Worten zu sprechen, der bei SAP sehr erfolgreich ein Mindfulness Practice Programm leitet: „Man lernt zu beobachten, wie der Geist funktioniert und wie man aus diesem Autopiloten, der uns in den meisten Situationen steuert, in einen Zustand kommt, in dem man eine Wahl hat.“

Achtsamkeit Reizreaktion

Den Affengeist bändigen

Wir haben vorhin vom Affengeist gesprochen. Und davon, dass sich Achtsamkeit, Klarheit und Gelassenheit erst dann einstellt, wenn dieser umherspringende Geist zur Ruhe kommt. Um ein erstes Gefühl dafür zu bekommen, was passiert, wenn Sie Ihren Geist auf ein bestimmtes Thema fokussieren wollen, machen Sie doch folgende kleine Übung:

Setzen Sie sich auf einen bequemen Sessel in einem ruhigen Raum, richten Sie Ihren Oberkörper gerade auf und lehnen Sie sich mit dem Rücken an der Lehne an. Schließen Sie Ihre Augen und achten Sie darauf, Ihre Schultern, den Stirnbereich und Ihre Augen zu entspannen. Legen Sie Ihre Arme locker auf Ihre Oberschenkel. Nun atmen Sie einfach ein und aus, wie Sie es auch sonst immer tun – ohne Ihre natürliche Atmung in irgendeiner Form zu verändern. Atmen Sie ein und bleiben Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit bei Ihrem Atem. Atmen Sie aus und bleiben Sie auch da mit Ihrer Aufmerksamkeit bei Ihrem Atem. Beobachten Sie, wie die Luft in Ihrer Nasenöffnung einströmt und wie sie beim Ausatmen ausströmt. Bleiben Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit bei Ihrem Atem. Beobachten Sie, wenn Sie abgelenkt werden durch aufkommende oder durchziehende Gedanken. Bringen Sie dann Ihre Aufmerksamkeit wieder zurück zu Ihrem Atem. Machen Sie diese Übung im ersten Step für drei Minuten. Wenn Sie etwas Übung haben, erhöhen Sie auf fünf Minuten. Wie häufig macht Ihnen Ihr Geist einen Strich durch die Rechnung und schweift ab in andere Themen (Ui, ich muss danach einkaufen gehen. Der Kollege XY hat sich vorhin aber wirklich daneben benommen, etc.)? Wie leicht fällt es Ihnen, bei Ihrem Atem zu bleiben? Welche Gedanken kommen auf? Beginnen Sie auf dem Sessel unruhig zu werden? Wie lässt sich der Affe bändigen? Wie geht es Ihnen nach dieser Übung, wenn für ein paar Minuten Ruhe eingekehrt ist und Ihr Affe schweigt?

Bei Interesse an unseren Trainings „Mindful Leadership – Vorsprung durch Achtsamkeit“ und „In der Achtsamkeit liegt die Kraft“ kontaktieren Sie uns einfach. Für weitere Informationen und praxisnahe Tipps dazu freuen wir uns, wenn wir Sie in einem der nächsten Trainings begrüßen dürfen.

Dieser Artikel wurde verfasst von Cyros Zorriasatayni von steilBergauf.

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Johannes Bergsmann

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